2024 - Förderkreis Mindelheimer Museen eV

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Das nächste Volksliedersingen mit Erich Meier und Alfred Walter ist am 13. Juni im Gasthof Stern ab 19 Uhr geplant.
Die weiteren VL-Termine sind 25. 7. ; 26.9. ; 24.10. ; 28.11.; Auf Wusch der Musikanten findet das Singen nun alle 6 Wochen statt.
Die Orte entnehmen Sie bitte aus der MZ
Am 18.09. wird ein Bier-Historienbuch vorgestellt, wobei unsere Sangeskraft erwünscht sein wird.
Für den Samstag 12. 10. ist ein Benefizkonzert mit dem Ensemble TONIkum im Stadttheater um 19.30 geplant. Eintritt frei, Spenden erbeten.
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Fotos von der Veranstaltung: Sommerabend in den Museen.
Friederike Haber, die Leiterin des Textilmuseum – Sandtnerstiftung würdigte zusammen mit drittem Bürgermeister Roland Peter das Lebenswerk der vielseitigen Künstlerin und präsentierte einige der wenig bekannten humoristischen Zeichnungen Hilda Sandtners. Die begleitenden Texte Trugen beide abwechselnd vor, wobei Roland Peter den Part für breites Schwäbisch übernahm. Links im Bild das Ehepaar Mütterlein, das den musikalischen Anteil der Veranstaltung beitrug.



Wolfgang Kastello bei seinem Vortrag.
Dicht gedrängt die vielen Zuschauer und Zuhörer nach dem Umzug in die benachbarte Cafeteria der Berufsschule.



Edeltraud Wolf  trug ebenfalls in bestem Schwäbisch einige ihrer gesammelten Gedichte vor.

Für die anschließende Bewirtung sorgte in emsiger Arbeit das Empfangsteam der Mindelheimer Museen.
Text und Fotos von Wolfgang Hackl
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Sommerabend in den Museen

Besonderes Thema beim diesjährigen Sommerabend in den Mindelheimer Museen war die Stifterin des Textilmuseums Frau Professorin Hilda Sandtner. Im kleinen Colleghof eröffnete Dr. Wilfried Mütterlein musikalisch die gut besuchte Veranstaltung, gefolgt von der Leiterin des Textilmuseums Friederike Haber. Sie würdigte die facettenreiche Persönlichkeit des künstlerischen Multitalents. Mittelpunkt der Präsentation waren die relativ unbekannten humoristischen Zeichnungen und Karikaturen, die mit manchmal recht bissig—humoristischen Kommentaren versehen waren. Im Duett mit dem dritten Bürgermeister Roland Peter -zuständig für die Texte in bestem Schwäbisch – wurden einige Zeichnungen Hilda Sandtners auf der Leinwand groß gezeigt.  Donnergrollen und später einsetzender Gewitterregen unterbrach später die Ausführungen Wolfgang Kastellos. Nach dem Umzug in die angrenzende Cafeteria der Berufsschule konnte die gut besuchte Veranstaltung nahtlos ihren Fortgang nehmen. Nach weiteren Liedvorträgen des Ehepaars Mütterlein trug Edeltraud Wolf einige ihrer gesammelten Gedichte – ebenfalls in bestem Schwäbisch - vor.  Bier aus der Flasche – „dann braucht ma nix spüala“ -Wasser, Weiß- und Rotwein zu Schnittlauch-, Radieschen-  und Schmalzbroten rundeten deftig die ganze Veranstaltung ab, zu der auch der Förderkreis Mindelheimer Museen seine Mitglieder nochmals extra eingeladen hatte.

Text: Wolfgang Hackl
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Der für den 15.5. geplante Vortrag über die Zeitmessung muss leider ausfallen, da der Silvestersaal mit neuen Brandschutzmaßnahmen ausgestattet wird.
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Text zur Lesung mit Julia Schuhwerk

Text und Fotos von Wolfgang Hackl

Nach einer einleitenden Musik eröffnete - passend zum Wetter an diesem kalten Aprilsamstag - Julia Schuhwerk ihren Vortrag mit einem Gedicht ihres Opas Luitpold Schuhwerk mit dem Titel "Frühling, komm", das trotz des Erscheinungsjahr des Buches von 1986 im Anton H. Konrad Verlag eine tagesaktuelle Beschreibung des Wetters aufwies. Der Vorsitztende des Förderkreises Mindelheimer Museen e.V. Ernst Woisetschläger begrüßte die Zuhörer im vollbesetzten Silvestersaal mit einem Gedicht von Eugen Roth über die Probleme des Dichters seine Gedanken zu Papier zu bringen. Die folgenden Gedichte über "D'Schwaubasprauch", die "g'nestigen Fragen der Kinder" und über das Sparen in der "Erzählung der Senza-Bäs von früher"  brachten die Zuhörer immer wieder zum Schmunzeln oder sogar zum Lachen. Das Dilemma von Marmorschönheit oder Kochkunst in der Überlegung vom Heiraten oder die urigen Beschreibungen der "Antiquitäten" beim Altertumshändler lösten immer wieder Lachsalven aus. Zwischen den Gedichtvorträgen erfreute das Ensemble von Ellis Notentöpfle mit Zitherstücken durchdrungen vom schnarrendeln, aber durchaus melodiösem Klang der Maultrommel. Das Ungeziefer war Thema in den folgenden Gedichten "vom Jäger und Fischer", vom "Schneck und vom Zeck", wobei die Strophen beim Gedicht vom "Mäusla" immer wieder schallendes Gelächter hervorriefen. Vom "Loba" war die Rede und vom "mauliga Ma" in den folgenden Gedichtrezitationen, ehe es mit den typisch schwäbischen Gerichten zum "Lobpreis auf die gschupfta Nudla", die "Spatza" und die "Bodabira" kam. Nach einem weiteren Musikstück endete die Lesung mit einem weiteren Gedicht auf den Frühling, der nun wirklich Einzug halten sollte. Reicher, minutenlanger Beifall belohnte die Mitwirkenden für ihre Darbietung und der Förderkreis konnte sich über zwei reichlich gefüllte Spendenkörbchen freuen.
Zu Ehren und in Erinnerung an den Dichter und das "Multitalent" war auch ein Bild ausgestellt, das ihn an der Ofenbank sitzend zeigt
Das Lesungsteam. Julia Schuhwerk, die Enkelin des Heimatdichters, die Musikgruppe Ellis Notentöpfle (v.l.n.r.) mit Rosi Rager, Zither, Peter Kühnel mit der Maultrommel und Elli Geiger, die Leiterin, ebenfalls an der Zither
Der Vorsitzende des Förderkreises - Ernst Woisetschläger -  eröffnete die Lesung mit einen schnarrenden Gedicht von Eugen Roth über die  Mühsal des Dichtens. Erfreut konnte er alle Besucher im vollbesetzten Silvestersaal reichlich begrüßen.
Die vortragende Julia Schuhwerk, die im besten "Wertachtaler Mittelschwäbisch" die Gedichte ihres Opas mit theatralischer Begeisterung in Mimik und Gestik zum Besten gab.
Ellis Notentöpfle in der Besetzung mit 2 Zithern von Rosi Rager und Elli Geiger und Peter Kühnel an der Maultrommel.
Text und Fotos von Wolfgang Hackl
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Mindelheimer Verkehrswesen – Teil 2
Vortrag von Andreas Steigerwald, M.A. am 06.03.2024, 10 Uhr im Gobelinsaal der Museen. Eine Veranstaltung des Förderkreises Mindelheimer Museen e.V.
Die historische Entwicklung von Straßen und das Verkehrswesen Mindelheims stand im Mittelpunkt des Vortrages von Stadtarchivar Andreas Steigerwald. Unterstützt wurde der Vortrag durch eine Präsentation historischer Zeichnungen, Pläne und Fotos durch Friederike Haber, der stellvertretenden Museumsleiterin.

Eine zeitgenössische Zeichnung veranschaulichte die Bedeutung der Salzstraße als wichtigsten Handelsweg, der durch Mindelheim bis an den Bodensee führte. Der steile Serpentinenweg über den Rechberg war für die Fuhrwerke eine Herausforderung auf den nur durch einenKiesbelag befestigten Straßen.
Reiter, als Postreiter, waren schnelle Boten, ausgehend von Mindelheim in alle Himmelsrichtungen zu den umliegenden Orten und Städten.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Fahrrad als Verkehrsmittel immer populärer, was in Mindelheim zu Gründung des Velo – Clubs führte, der auch Frauen als Radlerinnen auf einem Einladungsblatt von 1898 abbildete. Mehrere Fahrradgeschäfte machten sich diese Entwicklung zunutze und inserierten mit Verkaufs- und Reparaturangeboten, später auch für Motorräder.
1874 war der Bau der Eisenbahn von München nach Memmingen prägend. Dem Mindelheimer Ingenieur Anton Böck als Erbauer ist eine Gedenktafel gewidmet. Anfänglich gab es nur 4 Zugverbindungen am Tag. Wörishofen bekam ab Türkheim einen eigenen Eisenbahnzubringer.
Ab 1906 wurden die ersten Autos eingeführt. Einer der ersten Autobesitzer war ein Arzt, der das Auto nutzte, um seine Patienten im Umland besuchen zu können.
Mit der Zeit wurde das Straßennetz um Mindelheims Altstadt erweitert. Damit einher ging der Bau von Wasserleitungen und der Kanalisation. Später kamen auch die Stromversorgung und die Straßenbeleuchtung dazu.
Die Hauptstraße wurde mit einem Belag versehen, der jedoch im Sommer sehr staubte, so dass die Straße mit Wasser aus einem Güllefass besprengt werden musste. In der vorliegenden Zeichnung vergnügten sich die Buben damit, sich von den Wasserstrahlen bespritzen zu lassen.
In neuerer Zeit entstand dann die Bundesstraße 18, die mit der Frunds--bergstaße rund um die Altstadt führte. In den 1990er Jahren wurde auch mit dem Bau der Autobahn A96 begonnen.
Durch die Bemühungen des „Verschönerungsvereins“ wurden im Laufe des letzten Jahrhunderts auch viele Wander- und Spazierwege für die Bevölkerung und den aufkommenden Tourismus angelegt, wobei in einer Anzeige auch Mindelheim als Kurort angepriesen wurde.
Der Vorstand des Förderkreises Mindelheimer Museen Ernst Woisetschläger dankte Herrn Steigerwald und dem Museumsteam für den interessanten, bebilderten Vortrag, der von den anwesenden Besuchern mit  großem Beifall bedacht wurde. Eine Weiterführung dieser Vortragsreihe wurde angeregt.

Text und Bild von Wolfgang Hackl.

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Im seitlichen Eingang konnte man nachempfundene Wandgemälde im Stile der Fresken im sogenannten Trinkstüble des Benefiziatenhauses (1520) anschauen. Sie stammen aber aus neuerer Zeit vom Kirchenmaler Toni Mayer.
An die Zeit der Ritter erinnert die Rüstung in einer Ecke des Saales.
Beim Treffen der Teilnehmer (ca. 30) im Schlosshof gab Kreisheimatpfleger Markus Fischer eine Einführung  in die wechselvolle Geschichte der Mindelburg.
In den original erhaltenen Tonnengewölben ließ der damalige Inhaber des Verlages Werner Sachon einen Rittersaal und Nebenräume einrichten.
In der Frundsbergzeit waren Schwerter noch häufige Nahkampfwaffen.
Intakte mächtige Tragbalken und eingezogene Eisenschienen verstärkten die Statik der einzelnen Etagen für die schweren Druckmaschinen.
In der Sachonwohnung wurde der Boden geöffnet um durch Untersuchungen an den Balken aus der Erbauungszeit Aufschluss über Alter der Mindelburg zu gewinnen. Dabei stieß man nicht nur auf einen Schweinekiefer, sondern auch auf einen geheimen schmalen Gang - nur 75 cm breit - innerhalb der dicken Außenmauern.
Über die spätere Nutzung des großen Saals soll noch ein entsprechendes Konzept erarbeitet werden. Hier und in vielen anderen Zimmern des Schlosses ist noch die kostbare originale Wand- und Deckentäfelung aus der Zeit des Umbaus durch den Architekten Ludwig Schramm in den Jahren nach 1880 erhalten.
An der Frundsbergstatue im Treppenhaus endete die 2- stündige Führung durch die Mindelburg mit Markus Fischer. Umbau und Neugestaltung werden wohl noch einige Jahre in Anspruch nehmen.


Text und Fotos von Wolfgang Hackl
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